Donnerstag, 26. Februar 2015

Update und Fazit zu Villarreal gegen Salzburg

Es hat nicht gereicht. Insgesamt war man zwar während fünfzehn Minuten auf Aufstiegskurs, insgesamt bekam man allerdings doch deutlich die Grenzen aufgezeigt. Das Gesamtscore von 5:2 zugunsten von Villarreal zeigt auch, dass ein Aufstieg Salzburgs in die nächste Runde nicht verdient gewesen wäre. 

Auch die Daten, die mit Toren sehr hoch korrelieren, nämlich den Schüssen, zeigte sich Villarreal über beide Partien stärker, weshalb man sich auch durchsetzen konnte. Graphik 1 zeigt, dass Salzburg zwar insgesamt in beiden Spielen öfter in Richtung gegnerisches Tor geschossen hat (24 gegenüber 20), allerdings traf Villarreal das gegnerische Tor häufiger, sowohl absolut (13 gegenüber 9) als auch relativ (65% der abgegebenen Schüsse erreichten das gegnerische Tor, bei Salzburg hingegen nur etwas mehr als halb so viele, nämlich 37,5%).

Graphik 1

Das hängt natürlich auch mit den Schusszonen zusammen. Villarreal gab genau drei Fünftel der Schüsse von innerhalb des gegnerischen Strafraums ab, während es bei Salzburg nur genau die Hälfte waren. Insgesamt ist das zwar angesichts der guten Strafraumverteidigung Villarreals, die im letztwöchigen Porträt ausführlich diskutiert wurde, ein guter Wert, dennoch war es letztlich zu wenig Gefahr, die Salzburg kreieren konnte. Dazu gelang es Villarreal zu oft, in gefährliche Zonen einzudringen und dort zum Abschluss zu kommen. 

Graphik 2 zeigt, wie sich das Schussverhältnis während der gesamten 180 Minuten entwickelte, dargestellt aus der Sicht von Villarreal (Werte über 0,5 zeigen also ein Übergewicht von Villarreal an). Es zeigt sich, dass Villarreal im Hinspiel zu Beginn das Kommando übernahm, und Salzburg bis Minute 26 zu überhaupt keinem Schuss kam. Danach konnte Salzburg das Verhältnis etwas zu seinen Gunsten verändern, ohne allerdings in den positiven Bereich, also unter 0,5 zu kommen. Auf diese leichten Verbesserungen folgte das erste Tor von Villarreal. Darauf folgend konnte Salzburg zwar bei der TSR (total shot ratio) wieder aufholen, allerdings gelang kein einziger Schuss auf das Tor, weshalb die wichtigere, weil aussagekräftigere STR (shot on target ratio) sich zwischen 1:0 und 1:1 nicht veränderte. Der Effekt durch den Ausgleich währte jedoch nicht lange, bereits nach wenigen Minuten und der erneuten Führung durch Cheryshev war man auf ähnlichen Levels wie vor dem Ausgleich. Unmittelbar nach der erneuten Führung folgte eine Drangphase Villarreals, in der beide Metriken noch einmal nach oben gingen. Etwa ab Minute 60 gab sich Villarreal jedoch mit dem Ergebnis weitgehend zufrieden. Salzburg konnte durch einige Abschlüsse die TSR bis zum Abpfiff zwar noch auf 0,5 drücken, die STR blieb jedoch knapp unter 0,7, was eine durchaus starke Dominanz Villarreals ausdrückt.

Graphik 2. Die gestrichelten vertikalen Linien zeigen die Minuten an, in denen die Tore fielen.


Im Rückspiel passierte eine Viertelstunde genau gar nichts, ehe Salzburg mit dem ersten Schuss in Führung ging. Nach diesem Tor konnte Salzburg sogar noch etwas nachlegen, ehe der Ausgleich die Situation verkomplizierte. Wie im Hinspiel beendete Villarreal starke Phasen der Salzburger mit Gegentoren, was die Klasse dieses Teams nur unterstreicht. Nach dem Ausgleich passierte nämlich länger nichts, ehe Salzburg nach einem kurzen Aufflackern der Qualität Villarreals beide Metriken sukzessive nach unten schraubte. Man näherte sich an das Tor, das die Verlängerung bedeutet hätte, mittels Abschlüssen an. Die TSR lag zwanzig Minuten bei 0,44, also niedriger als irgendwann sonst in beiden Partien. Auch die STR konnte auf 0,55 gesenkt werden, was den niedrigsten Wert seit dem Zeitpunkt unmittelbar vor dem 1:0 im Hinspiel darstellt. Wiederum allerdings ging der Schuss nach hinten los; als man kollektiv sehr weit aufgerückt war, spielte Villarreal zwei ihrer präzisen Konter und beendete alle Aufstiegsmöglichkeiten der Salzburger. Diese beiden Abschlüsse korrigierten die Metriken aus Sicht von Villarreal wieder etwas nach oben auf das Niveau, auf dem sie auch nach dem Schlusspfiff zu Liegen kamen (TSR 0,45; STR 0,59).

Zusammenfassend muss gesagt werden, dass Villarreal über beide Partien gesehen die bessere Mannschaft war. Die STR lag nie unter 0,5 und erst in der letzten halben Stunde des Rückspiels unter 0,6. Salzburg konnte zwar phasenweise recht gut dagegenhalten und vor allem im Rückspiel die Metriken einigermaßen verbessern, machte allerdings einerseits zu wenig aus den eigenen Möglichkeiten, und war andererseits im Anschluss an eigene Möglichkeiten zu anfällig für Gegenstöße, was Villarreal in manchen Situationen leichtes Spiel beim Torerfolg ließ.


Alle Daten von Squawka. Die Graphiken können wie üblich durch Anklicken vergrößert werden.


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