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Donnerstag, 7. Januar 2021

St. Pölten: Are they a real deal?

Although they slipped out of the top six because of a 3:0 defeat against Sturm Graz in the last game before the winter break and in spite of only winning one of their last six matches (losing 8:2 against Salzburg on the way), St. Pölten are still a candidate for the upper play-offs. They spent the best part of the current season so far in the upper half of the table and are also the seventh-best team in the league in terms of xG-difference, so the chances to reach one of the first six spots still exist. This season is a massive upgrade compared to last one, where they finished the regular season as last. They are now only one win away of bettering their total points tally of last year's regular season. Last year, they were the second-worst team in the xG-difference table during the first 22 matchdays and the worst team of the lower Play-Offs.

How have they managed to improve and compete for a spot in the upper final round? Their upward trend is mostly down to higher attacking output. Last season, they created the fewest expected goals in both the regular season and the lower Play-Offs. They are now the sixth best shooting team of the league, only around one expected goal behind WSG Wattens in fifth place. Defensively, there are more worrying signs. With almost 23 expected goals conceded in twelve games, they are in the lower third of league teams in this category.


They have been maximising quality over quantity. As the plot shows, they are taking the best shots on average of all the teams in the league, with a total shot number of a relegation threatened team (third lowest of the league). Their average shot has in turn a probability to go in of more than 14%, way above the second-best team in this list (SV Ried, 12.6%) and almost 2.5 percentage points better than league average (11.6%). In defensive terms, they are not quite as good in this sense, conceding shots that are only slightly worse (11.4%) than the average team.

Their improvement in offensive terms can largely be attributed to better shot locations. They take more than 71% of their shots from inside the box, the largest share of the league, almost completely renouncing long-way shots. This strategy not only increases the chances of the single shot to go in the net, it also has the advantage of giving the opposition less opportunities to exploit possession changes that are the result of balls saved or blocked because they were taken from poor positions.

In terms of game situations, they create the highest amount of expected goals from counter situations. Bearing in mind that shots from counter situations are also more likely to go in than comparable shots from non-counters, this seems like a legit strategy to create attacking danger. They are rather poor from set-pieces (8th best team) and from long balls (11th), which could both be powerful circumstances for outsiders like them. On the other hand, they are the second-best team of the league for xG created from through-balls (after Wolfsberg and unlike another team of their region), which are another excellent way to create high-quality shots.

If they manage to become a bit more solid defensively and keep on exploiting successful offensive strategies, there chances to reach the upper Play-Off (which would mean no danger of relegation and the chance to compete for European games) are not to be neglected.





Samstag, 15. September 2018

Die Standardsituationen als Schlüssel im Spitzenspiel?

Seit dem Aufstieg vor zwei Jahren hatte der SKN gegen Salzburg üblicherweise wenig zu bestellen. In acht Partien setzte es ebenso viele Niederlagen, das Torverhältnis in diesen Spielen beläuft sich aus Sicht der Niederösterreicher auf 4:25. Die Chancenqualität war ebenfalls deutlich inferior (insgesamt 7,6 zu 17,3 xG). Während die Salzburger sich in beiden Saisonen ungefährdet den Titel holen konnten, musste St. Pölten jeweils bis zum Schluss um den Ligaverbleib zittern. 

Und doch ist beim heutigen Duell alles anders. Man begegnet sich punktemäßig beinahe auf Augenhöhe. Während die Tabellenposition der Salzburger durchaus zu erwarten war, ist der Höhenflug der Blau-Gelben eine der Überraschungen der bisherigen Saison. Erreicht wurden die bisherigen Punkte auf eher orthodoxe Art und Weise: Man überlässt dem Gegner den Ball (mit durchschnittlich 37,7% Ballbesitz kommt man auf den niedrigsten Wert aller Ligateams) und verteidigt das eigene Gehäuse mit Mann und Maus (und Fünferkette). Durch den Fokus auf Konter und die Verteidigung des eigenen Tores (mit 78% der gegnerischen Schüsse, die neben dem Tor landen oder geblockt werden, liegt man nur hinter der Wiener Austria) schafft man es bislang, sowohl offensiv als auch defensiv besser abzuschneiden, als es die Leistungen vermuten lassen würden. Ohne Elfmeter gerechnet liegt die Tordifferenz bei +4 (8:4), die erwartete hingegen fast genau umgekehrt bei etwa -4 (5,5 zu 9,8). 

Interessanterweise legt man jedoch auf eine typische Waffe vermeintlich schwacher Teams überhaupt keinen Wert. Bei Standardsituationen zählt das Team von Didi Kühbauer sowohl defensiv als auch offensiv zu den schwächsten der Liga. Im Anschluss an ruhende Bälle konnte man erst acht Schüsse abgeben, womit man gemeinsam mit Altach am letzten Platz in dieser Wertung liegt. Als einzige Mannschaft der Liga neben der Wiener Austria konnte man selbst noch kein Tor nach einer Standardsituation erzielen. Auf der Gegenseite ließ man mit bereits 23 gegnerischen Abschlüssen die mit Abstand meisten zu. Von diesen landete zwar nur einer auch im Tor, aber es bleibt abzuwarten, ob St. Pölten diese Schüsse besonders gut verteidigt oder derzeit eher etwas auf einer Glückswelle dahinreitet. Auf individueller Ebene stechen lediglich Luca Meisl (0,08 xG pro 90 Einsatzminuten) und Daniel Luxbacher (ebenso viele expected Assists) hervor.




Diese Schwäche zeigte sich bei den Niederösterreichern bereits in der so katastrophal verlaufenen Vorsaison. Nachdem Did Kühbauer das Traineramt übernommen hatte, konnte er zwar die Ergebnisse einigermaßen verbessern und stabilisieren, das Verhalten bei Standardsituationen war jedoch weit unterdurchschnittlich. Man konnte in diesen acht Runden lediglich ein Tor nach einem ruhenden Ball erzielen, was sowohl absolut als auch relativ (10%) die wenigsten waren. Gleichzeitig kassierte man die Hälfte der Gegentore nach Standardsituationen, der höchste Anteil. Vor der Amtsübernahme des Burgenländers wies man hingegen durchaus normale Werte auf (sechs von 18 erzielten, 20 von 67 kassierten).

An dieser Stelle kommt der heutige Gegner Salzburg ins Spiel. Die Mozartstädter konnten in der vergangenen Saison 16 Tore nach Standardsituationen erzielen, was ein überdurchschnittlich hoher Wert ist, aufgrund der hohen Anzahl an sonstigen erzielten Toren jedoch über die gesamte Saison den niedrigsten Anteil aller Teams (19,8%) darstellt. Die sieben erhaltenen Tore nach ruhenden Bällen hingegen stellen gemeinsam mit Rapid den besten Wert der Liga dar. Man kann sich also offensichtlich offensiv noch verbessern, defensiv hingegen hat man bereits ein hohes Niveau erreicht.

Dieses Muster spinnt sich in der laufenden Saison fort. Salzburg ist nach der Wiener Austria das defensivstärkste Team der Liga bei Standards, wie auch aus der Graphik hervorgeht. Gleichzeitig ist man neben den bereits erwähnten St. Pöltnern und der Admira das offensiv harmloseste Team in dieser Disziplin. Wenn Enock Mwepu gegen die Admira nicht nach einem Eckball eingeköpft hätte, wäre man ebenfalls in dieser Spielzeit noch torlos. Man ist damit jedoch ein Team, das weit mehr der ligaweiten Tendenz entspricht als die Niederösterreicher. Mannschaften, die nach Standards offensiv gefährlich sind, sind generell dabei auch defensiv anfällig, was darauf hinweist, dass die Verhaltensmuster bei eigenen und gegnerischen Standards sehr verschieden sind und deshalb auch unterschiedliche Schwerpunkte bei der Vorbereitung erfordern. Ein Spagat, den Teams offensichtlich nur schwierig bewältigen können.

Standardsituationen sind ein integraler Teil des Fußballs. Knapp ein Drittel aller Tore in der abgelaufenen Saison fielen nach ruhenden Bällen. In der laufenden Saison sind es erst 15%, der Wert ist nach nur sechs Spielen jedoch noch schwankend. Stärken bei Standards können dementsprechend einige Plätze Unterschied in der Tabelle ausmachen und aus einem Mittelständer beispielsweise einen Europacupkandidaten machen. Schwächen hingegen können leicht dazu führen, die gesteckten Ziele zu verfehlen und eine unentspannte Saison zu spielen.

Auch im heutigen Spiel können Standards den Unterschied machen. Für St. Pölten in erster Linie, weil das Team in dieser Wertung deutliche Defizite aufweist. Für die Gäste hingegen, die selbst noch eher unterdurchschnittliche Werte aufweisen, könnten Standardsituationen zum Dosenöffner werden. Da nicht zu erwarten ist, dass St. Pölten die reaktive Spielanlage mit massiver personeller Präsenz in der letzten eigenen Linie aufgeben wird, könnte es sich als durchaus schwierig erweisen, aus dem Spiel heraus zu Torchancen zu kommen. Die Schwäche der Gastgeber bei ruhenden Bällen auszunutzen, könnte deshalb ein durchaus probates Mittel sein, den eigenen Höhenflug fortzusetzen und den des Underdogs zu beenden.