Seit
dem Aufstieg vor zwei Jahren hatte der SKN gegen Salzburg üblicherweise
wenig zu bestellen. In acht Partien setzte es ebenso viele Niederlagen,
das Torverhältnis in diesen Spielen beläuft sich aus Sicht der
Niederösterreicher auf 4:25. Die Chancenqualität war ebenfalls deutlich
inferior (insgesamt 7,6 zu 17,3 xG).
Während die Salzburger sich in beiden Saisonen ungefährdet den Titel
holen konnten, musste St. Pölten jeweils bis zum Schluss um den
Ligaverbleib zittern.
Und
doch ist beim heutigen Duell alles anders. Man begegnet sich
punktemäßig beinahe auf Augenhöhe. Während die Tabellenposition der
Salzburger durchaus zu erwarten war, ist der Höhenflug der Blau-Gelben
eine der Überraschungen der bisherigen Saison. Erreicht wurden die
bisherigen Punkte auf eher orthodoxe Art und Weise: Man überlässt dem
Gegner den Ball (mit durchschnittlich 37,7% Ballbesitz kommt man auf den
niedrigsten Wert aller Ligateams) und verteidigt das eigene Gehäuse mit
Mann und Maus (und Fünferkette). Durch den Fokus auf Konter und die
Verteidigung des eigenen Tores (mit 78% der gegnerischen Schüsse, die
neben dem Tor landen oder geblockt werden, liegt man nur hinter der
Wiener Austria) schafft man es bislang, sowohl offensiv als auch
defensiv besser abzuschneiden, als es die Leistungen vermuten lassen
würden. Ohne Elfmeter gerechnet liegt die Tordifferenz bei +4 (8:4), die
erwartete hingegen fast genau umgekehrt bei etwa -4 (5,5 zu 9,8).
Interessanterweise
legt man jedoch auf eine typische Waffe vermeintlich schwacher Teams
überhaupt keinen Wert. Bei Standardsituationen zählt das Team von Didi
Kühbauer sowohl defensiv als auch offensiv zu den schwächsten der Liga.
Im Anschluss an ruhende Bälle konnte man erst acht Schüsse abgeben,
womit man gemeinsam mit Altach am letzten Platz in dieser Wertung liegt.
Als einzige Mannschaft der Liga neben der Wiener Austria konnte man
selbst noch kein Tor nach einer Standardsituation erzielen. Auf der
Gegenseite ließ man mit bereits 23 gegnerischen Abschlüssen die mit
Abstand meisten zu. Von diesen landete zwar nur einer auch im Tor, aber
es bleibt abzuwarten, ob St. Pölten diese Schüsse besonders gut
verteidigt oder derzeit eher etwas auf einer Glückswelle dahinreitet. Auf individueller Ebene stechen lediglich Luca Meisl (0,08 xG pro 90 Einsatzminuten) und Daniel Luxbacher (ebenso viele expected Assists) hervor.
Diese Schwäche zeigte sich bei den Niederösterreichern bereits in der so katastrophal verlaufenen Vorsaison. Nachdem Did Kühbauer das Traineramt übernommen hatte, konnte er zwar die Ergebnisse einigermaßen verbessern und stabilisieren, das Verhalten bei Standardsituationen war jedoch weit unterdurchschnittlich. Man konnte in diesen acht Runden lediglich ein Tor nach einem ruhenden Ball erzielen, was sowohl absolut als auch relativ (10%) die wenigsten waren. Gleichzeitig kassierte man die Hälfte der Gegentore nach Standardsituationen, der höchste Anteil. Vor der Amtsübernahme des Burgenländers wies man hingegen durchaus normale Werte auf (sechs von 18 erzielten, 20 von 67 kassierten).
An dieser Stelle kommt der heutige Gegner Salzburg ins Spiel. Die Mozartstädter konnten in der vergangenen Saison 16 Tore nach Standardsituationen erzielen, was ein überdurchschnittlich hoher Wert ist, aufgrund der hohen Anzahl an sonstigen erzielten Toren jedoch über die gesamte Saison den niedrigsten Anteil aller Teams (19,8%) darstellt. Die sieben erhaltenen Tore nach ruhenden Bällen hingegen stellen gemeinsam mit Rapid den besten Wert der Liga dar. Man kann sich also offensichtlich offensiv noch verbessern, defensiv hingegen hat man bereits ein hohes Niveau erreicht.
Dieses Muster spinnt sich in der laufenden Saison fort. Salzburg ist nach der Wiener Austria das defensivstärkste Team der Liga bei Standards, wie auch aus der Graphik hervorgeht. Gleichzeitig ist man neben den bereits erwähnten St. Pöltnern und der Admira das offensiv harmloseste Team in dieser Disziplin. Wenn Enock Mwepu gegen die Admira nicht nach einem Eckball eingeköpft hätte, wäre man ebenfalls in dieser Spielzeit noch torlos. Man ist damit jedoch ein Team, das weit mehr der ligaweiten Tendenz entspricht als die Niederösterreicher. Mannschaften, die nach Standards offensiv gefährlich sind, sind generell dabei auch defensiv anfällig, was darauf hinweist, dass die Verhaltensmuster bei eigenen und gegnerischen Standards sehr verschieden sind und deshalb auch unterschiedliche Schwerpunkte bei der Vorbereitung erfordern. Ein Spagat, den Teams offensichtlich nur schwierig bewältigen können.
Standardsituationen sind ein integraler Teil des Fußballs. Knapp ein Drittel aller Tore in der abgelaufenen Saison fielen nach ruhenden Bällen. In der laufenden Saison sind es erst 15%, der Wert ist nach nur sechs Spielen jedoch noch schwankend. Stärken bei Standards können dementsprechend einige Plätze Unterschied in der Tabelle ausmachen und aus einem Mittelständer beispielsweise einen Europacupkandidaten machen. Schwächen hingegen können leicht dazu führen, die gesteckten Ziele zu verfehlen und eine unentspannte Saison zu spielen.
Auch im heutigen Spiel können Standards den Unterschied machen. Für St. Pölten in erster Linie, weil das Team in dieser Wertung deutliche Defizite aufweist. Für die Gäste hingegen, die selbst noch eher unterdurchschnittliche Werte aufweisen, könnten Standardsituationen zum Dosenöffner werden. Da nicht zu erwarten ist, dass St. Pölten die reaktive Spielanlage mit massiver personeller Präsenz in der letzten eigenen Linie aufgeben wird, könnte es sich als durchaus schwierig erweisen, aus dem Spiel heraus zu Torchancen zu kommen. Die Schwäche der Gastgeber bei ruhenden Bällen auszunutzen, könnte deshalb ein durchaus probates Mittel sein, den eigenen Höhenflug fortzusetzen und den des Underdogs zu beenden.
Diese Schwäche zeigte sich bei den Niederösterreichern bereits in der so katastrophal verlaufenen Vorsaison. Nachdem Did Kühbauer das Traineramt übernommen hatte, konnte er zwar die Ergebnisse einigermaßen verbessern und stabilisieren, das Verhalten bei Standardsituationen war jedoch weit unterdurchschnittlich. Man konnte in diesen acht Runden lediglich ein Tor nach einem ruhenden Ball erzielen, was sowohl absolut als auch relativ (10%) die wenigsten waren. Gleichzeitig kassierte man die Hälfte der Gegentore nach Standardsituationen, der höchste Anteil. Vor der Amtsübernahme des Burgenländers wies man hingegen durchaus normale Werte auf (sechs von 18 erzielten, 20 von 67 kassierten).
An dieser Stelle kommt der heutige Gegner Salzburg ins Spiel. Die Mozartstädter konnten in der vergangenen Saison 16 Tore nach Standardsituationen erzielen, was ein überdurchschnittlich hoher Wert ist, aufgrund der hohen Anzahl an sonstigen erzielten Toren jedoch über die gesamte Saison den niedrigsten Anteil aller Teams (19,8%) darstellt. Die sieben erhaltenen Tore nach ruhenden Bällen hingegen stellen gemeinsam mit Rapid den besten Wert der Liga dar. Man kann sich also offensichtlich offensiv noch verbessern, defensiv hingegen hat man bereits ein hohes Niveau erreicht.
Dieses Muster spinnt sich in der laufenden Saison fort. Salzburg ist nach der Wiener Austria das defensivstärkste Team der Liga bei Standards, wie auch aus der Graphik hervorgeht. Gleichzeitig ist man neben den bereits erwähnten St. Pöltnern und der Admira das offensiv harmloseste Team in dieser Disziplin. Wenn Enock Mwepu gegen die Admira nicht nach einem Eckball eingeköpft hätte, wäre man ebenfalls in dieser Spielzeit noch torlos. Man ist damit jedoch ein Team, das weit mehr der ligaweiten Tendenz entspricht als die Niederösterreicher. Mannschaften, die nach Standards offensiv gefährlich sind, sind generell dabei auch defensiv anfällig, was darauf hinweist, dass die Verhaltensmuster bei eigenen und gegnerischen Standards sehr verschieden sind und deshalb auch unterschiedliche Schwerpunkte bei der Vorbereitung erfordern. Ein Spagat, den Teams offensichtlich nur schwierig bewältigen können.
Standardsituationen sind ein integraler Teil des Fußballs. Knapp ein Drittel aller Tore in der abgelaufenen Saison fielen nach ruhenden Bällen. In der laufenden Saison sind es erst 15%, der Wert ist nach nur sechs Spielen jedoch noch schwankend. Stärken bei Standards können dementsprechend einige Plätze Unterschied in der Tabelle ausmachen und aus einem Mittelständer beispielsweise einen Europacupkandidaten machen. Schwächen hingegen können leicht dazu führen, die gesteckten Ziele zu verfehlen und eine unentspannte Saison zu spielen.
Auch im heutigen Spiel können Standards den Unterschied machen. Für St. Pölten in erster Linie, weil das Team in dieser Wertung deutliche Defizite aufweist. Für die Gäste hingegen, die selbst noch eher unterdurchschnittliche Werte aufweisen, könnten Standardsituationen zum Dosenöffner werden. Da nicht zu erwarten ist, dass St. Pölten die reaktive Spielanlage mit massiver personeller Präsenz in der letzten eigenen Linie aufgeben wird, könnte es sich als durchaus schwierig erweisen, aus dem Spiel heraus zu Torchancen zu kommen. Die Schwäche der Gastgeber bei ruhenden Bällen auszunutzen, könnte deshalb ein durchaus probates Mittel sein, den eigenen Höhenflug fortzusetzen und den des Underdogs zu beenden.
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